Die längste Etappe (18,2 Kilometer Entfernung) mit dem größten Höhenunterschied steht bevor… Das Wetter scheint mitzuspielen und so brechen wir, nach einem wirklich guten Frühstück, motiviert auf zur Fjellstue Glitterheim. Es geht auch gleich richtig los: Von der Memurubu am Seeufer steigen wir knappe 500 Meter steil hinauf Richtung Besseggen.
Teil 2 Leirvassbu zur Olavsbu
Teil 3: Olavsbu zur Gjendebu
Teil 4: Gjendebu zur Memurubu
Teil 5: Memurubu zur Glitterheim
Teil 6: Glitterheim zur Spitersstulen
Teil 7: Spieterstulen zurück zur Leirvassbu
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Wir brechen auf in Richtung Besseggen
Die Wanderung über den Besseggengrat gehört zu einer der populärsten Touren in Norwegen – steht heute aber nicht auf unserem Programm. So biegen wir mit Erreichen des Bergkammes dann nach links in Richtung Nedre Russglopet ab, steigen über Geröll- und Schneefelder, bis wir dann linker Hand am Ufer des Russvatnet entlang gehen. Ein schöner Bergsee, der von majestätischen und spitzen Gipfeln umringt wird.
Nach unserer Brotzeit am Ufer des See`s geht es über einige Ganzjahresbrücken und schließlich an den nächsten Aufstieg – hinauf auf 1685 Meter zum Austre Hestlægerhøe. Gefühlt nimmt die Strecke heute kein Ende und unsere Laune lässt langsam nach.
Glitterheim in Sicht !
Bis wir endlich in der Ferne eine Hütte sehen – das muss Glitterheim sein. Aber wie so oft in Norwegen entpuppt sich das Ganze als falscher Freund. Obwohl wir die Hütte tatsächlich erkennen können, laufen wir noch gut zwei Stunden, da wir einen Umweg über eine Hängebrücke laufen müssen, um den Fluss Veo zu überqueren. Endlich haben wir es geschafft und erreichen unser Ziel.
Endlich am Ziel
Das freundliche Mädchen an der Rezeption gibt uns den Schlüssel zu unserer “Doppelkammer” – oh, wie wir Doppelstockbetten lieben gelernt haben. Im Keller gibt es wieder einen Duschautomaten, wo wir uns erfrischen und für fünf Norwegische Kronen drei Minuten lang den Schweiß des Tages abspülen. Ein kurzes, aber dafür umso intensiveres Erlebnis…
Anschließend erleben wir ein unerwartetes kulinarisches Highlight. Das Essen gibt es an diesem Abend in zwei Durchgängen, da sonst die Plätze nicht reichen würden. Als wir um 20.00 Uhr den Raum betreten, wollen wir unseren Augen nicht trauen. Ein Buffet vom Allerfeinsten. Regionale Zutaten aus dem Gebirge frisch und lecker zubereitet.
Das Abendessen ist ein Traum
So gibt es als Vorspeise frische Forelle aus dem Fluss vor der Hütte, geräucherte Rentierzunge aus dem Jotunheimen und vieles, vieles mehr. Zum Hauptgang folgt, vom Hüttenwirt persönlich serviert, ein deftiger Rentier-Eintopf. Conny hält sich an die Forelle, da diese auch unvergleichlich gut ist und ihr die Rentiere leidtun, so das sie das Fleisch nicht essen kann und will. Alles ist verdammt lecker und vielen renommierten Restaurants überlegen. Unglaublich !
Während des Essens am Abend versucht man uns immer wieder zu “bekehren”, welchen dieser Berge wir unbedingt noch besteigen müssen und das, wenn die Schneehaube mitgezählt würde, der Glittertind ohnehin der höhere Berg sei… Überhaupt lernen wir in der gemütlichen Atmosphäre wieder einige nette Leute kennen. So sitzen wir mit einem Pärchen aus Belgien am Tisch. Die Frau stammt ursprünglich aus Liechtenstein und der Mann aus Oslo (Norwegen). Die Beiden haben sich auf Belgien als Wohnsitz verständigt, um aus ihrer Sicht in einem neutralen Drittland zu leben, damit keiner bevor- oder benachteiligt wird. Globalisierung live…
Die Hütte Glitterheim
Glitterheim ist eine bewirtschaftete Hütte des DNT, hier im Veodalen sehr idyllisch auf 1384 Metern Höhe gelegen und nicht nur zu Fuß, sondern auch per Rad über einen Fahrweg zu erreichen. Wir sind damit quasi zurück in der Zivilisation 🙂 Viele Norweger nutzen diesen Ort als eine Art Basislager. Von hier aus kann man wunderbar den zweithöchsten Berg Norwegens (den Glittertind) besteigen. Die Diskussion darum, welcher nun der höchste bzw. welcher der schönste Gipfel Norwegens ist (ob Glittertind oder Galdhøppigen) entzweit wohl eine ganze Nation und wird immer wieder intensiv geführt.
Ein weiterer Tag im Jotunheimen geht zu Ende
Nach dem Essen merken wir jede einzelne Faser unseres Körpers. Wir quälen uns in unsere Schlafkammer und rätseln wie wir morgen die nächste Etappe überstehen sollen. Todmüde wollen wir uns gerade hinlegen, denn nur noch liegen ist unser Gedanke, als wir durch das Fenster nach draußen schauen. Was wir dann sehen, lässt uns trotz aller Müdigkeit, Schmerzen und Strapazen aufspringen, anziehen und eine Fotosession machen: Eine derartige Himmelsfärbung mit diesen Wolkenspielen haben wir nie zuvor gesehen. Die Sonne strahlt indirekt die mystischen Wolken an, die vor einem düsteren, dunkelblauen Himmel tanzen und glühen. Da kann man nicht im Bett bleiben….
Das Ergebnis dieser ungeplanten Fotosession seht ihr auf den nachfolgenden Bildern:
Danach war dann aber wirklich Schluss und es ging wohlverdient in die Schlafsäcke. Wie es uns auf der nächsten Tour ergangen, könnt ihr im nächsten Teil lesen.
Landkarte der längsten Etappe unserer Jotunheimen-Tour:
Literaturtipps für deine Wanderung im Jotunheimen
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Teil 1: Die Vorbereitung
Teil 2: Etappe von der Leirvassbu zur Olavsbu
Teil 3: Etappe von der Olavsbu zur Gjendebu
Teil 4: Etappe von der Gjendebu zur Memurubu
Teil 5: Etappe von der Memurubu zur Glitterheim
Teil 6: Etappe von Glitterheim zur Spitersstulen
Teil 7: Etappe von Spieterstulen zurück zur Leirvassbu
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