Norwegen Highlights

Eine traumhafte Hundeschlitten-Tour in Norwegen – ein unvergessliches Erlebnis

Hundeschlitten - Tour Hunde (Huskys) als Beitragsbild für diesen Blog.

Ein langgehegter Wunsch wird endlich wahr…..

Schon oft haben wir mit dem Gedanken gespielt, uns einmal eine Husky – Schlittentour in Norwegen zu gönnen und diesen Urlaub sollte es endlich soweit sein… Schon in Deutschland suchten wir deshalb einige Anbieter heraus, um ganz sicher zu gehen, dass alles klappt. Doch kurz vor Abreise kommen die enttäuschenden Antworten: Leider finden ausgerechnet an dem geplanten Wochenende keine Hundeschlitten-Touren statt. Zu diesem Zeitpunkt werden alle Hunde in Røros und Umgebung für das Hundeschlitten-Rennen Gruvløpet 2018 gebraucht.

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Hundeschlitten-Rennen in Røros - der Gruvløpet ist ein renommierter Lauf in Norwegen
Nach dem Start des Hundeschlitten-Rennens Gruvløpet in Røros

Der Gruvløpet ist der offizielle Trainingslauf für den bekannten Femundløpet, der wiederum am 09.02 in Røros stattfinden wird. Bei diesem weltweit renommierten Rennen starten in der Kjerkgata fast 180 Gespanne. Dieser lange Lauf um den Femunden stellt an Mensch und Tiere extreme Anforderungen. Nicht selten fallen die Temperaturen auf minus 40 Grad oder die Gespanne werden von einem Schneesturm überrascht. Darüber hinaus sind die Teams in extrem schwierigen Terrain unterwegs. Die Norweger sagen selbst über den Lauf: “Femundløpet er tøft” (was soviel bedeutet, wie hart und brutal).

Sollten wir so ein Pech haben?

Aber zurück zu unserer Hundeschlittentour. Hmmmm, so ein Pech… Dann müssen wir halt fragen, ob wir vielleicht vor dem Rennen Gruvløpet eine Chance haben, um doch noch in den Genuss dieses Erlebnisses zu kommen. Also noch einmal schnell alle relevanten Anbieter angeschrieben und tatsächlich – wir haben Glück. Frederik von “Bergstadens Husky” antwortet und schlägt uns eine Tour am Donnerstag vor dem wichtigen Rennen vor. Bestens, denken wir! Voller Vorfreude fahren wir in Richtung Norden.

Bild vom Winterwunderland am Femunden, wo alles vom Eis gefroren ist.
Wir sind im kalten und tief verschneiten Norwegen angekommen – jetzt gibt es kein Halten mehr

Die Zeit vergeht wie im Flug und nach den ersten Tagen in dem verschneiten Weiler Elgå am Ufer des Femunden, reisen wir weiter in Richtung Røros. Endlich haben wir die Gelegenheit, unsere Hundeschlitten-Tour zu erleben.

Das Wetter spielt verrückt

Die Anreise gestaltet sich jedoch schwierig. Es gibt Schneesturm und schlechte Sichtverhältnisse. Es hilft nicht – wir fragen Frederik, ob die geplante Tour am nächsten Tag bei diesen Bedingungen wirklich eine gute Idee ist. Schnell sind wir uns einig – wir verschieben unseren Trip mit dem Hundeschlitten. Wir vereinbaren einen neuen Termin, der nun einen Tag nach dem Rennen Gruvløpet, am Montag, sein soll. Okay. Dann bleiben wir halt ein paar Tage länger in dem verschneiten Røros. Hauptsache unsere Schlitten-Tour kann stattfinden.

Dadurch haben wir nun auch die Gelegenheit, den Start des Gruvløpet verfolgen. Wir sind schon total gespannt, denn wir haben bisher noch nie ein Hundeschlitten-Rennen verfolgt. Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg, um den Start nicht zu verpassen. Das Wetter ist ein Traum: Klare kalte Luft mit blauem Himmel und der Sonne, die sich langsam durch den Hochnebel kämpft. Die ersten Schlitten sind bereits am Start und die Hunde völlig außer sich. Sie jaulen, bellen und können den Start nicht erwarten.

Am Start des bekannten Hunderennen in Röros / Norwegen.
Die Hunde sind kaum noch zu halten, bevor das Rennen beginnt

Für die Einheimischen scheint es ebenfalls ein besonderes Spektakel zu sein, denn es kommen immer mehr Zuschauer. Mit einem Schuss aus einem Luftgewehr wird plötzlich der Start eingeläutet und die Gespanne rasen davon. Was für ein Erlebnis… Wir freuen uns nun noch mehr auf unsere eigene Schlittenfahrt am Montag nach diesem Rennen.

Doch am Sonntagnachmittag erreicht uns dann die deprimierende Nachricht: Unsere Fahrt muss leider ausfallen. Der Lauf war extrem anstrengend für die Hunde. Diese müsse sich daher erholen, damit sie zum großen Rennen um den Femunden wieder fit sind. Schade… Aber das Wohl der Hunde geht natürlich vor.

Aus der Traum…

Unser Traum zerplatzt wie eine Seifenblase. Da kommt unsere Freundin Sandy aus Røros ins Spiel, die vor vielen Jahren nach Norwegen ausgewandert ist. Sie setzt gleich Himmel und Hölle in Bewegung, um uns zu helfen. Am Dienstag wollen und müssen wir unseren Roadtrip spätestens fortsetzen, da wir bereits länger als geplant in Røros geblieben waren. So bleibt tatsächlich nur noch der Montag als mögliche Option – und der ist bereits morgen. Sie fragt einen guten Bekannten – doch der kann erst ab Dienstag. Zu spät für uns…

Am Start aufgenommenes Bild vom Hundeschlitten-Rennen in Røros (Norge).
Am Startpunkt des populären Hundeschlitten-Rennens Gruveløpet 2018

Wir trösten uns mit den Worten: “Es sollte nicht sein”. Mit diesem Gedanken gehen wir schlafen, bis uns am nächsten Morgen um 7:30 Uhr das Telefon mit einem unaufhörlichen Klingeln weckt. Es ist Sandy! Ihr werdet es nicht glauben, aber sie hat es tatsächlich geschafft! Und so haben wir am noch am gleichen Tag um 10:00 Uhr unsere Hundeschlitten-Tour. Die Hunde-Farm Husky Point Røros AS liegt sogar ganz in der Nähe von unserem Campingplatz.

Wir sind ganz aus dem Häuschen. Kurz Frühstücken, Morgentoilette und ab geht es…

Wir erleben doch noch unsere Tour

Dort angekommen werden wir freundlich begrüßt und dann beginnen auch sofort die Vorbereitungen für unsere Tour. Der Schlitten, ein herrliches altes Holzmodell, wird vorbereitet und die Hunde müssen eingespannt werden.

Auswahl der Hunde für unsere Schlittentour mit dem Hundeschlitten durch die Femundsmarka (Norwegen).
Die Hunde werden einzeln und sorgfältig für das gespannt ausgewählt

Wir werden 90 Minuten und knapp 15 Kilometer mit dem Gespann unterwegs sein. Die Tour führt von Narjordet bei Os in der Hedmark durch die herrliche und scheinbar endlose Winterlandschaft bis an den Korssjøen bei Røros. Unser Schlittenführer stellt sich noch kurz bei uns vor: Matthieu Brewer. Er bereitet sich mit seinen Hunden hier auf das große populäre Hundeschlitten-Rennen Femundsløpet vor und war bei dem Rennen Gruveløpet am Wochenende sogar der Zweitplatzierte. Das gibt uns ein gutes Gefühl 🙂

Schlittenhund / Husky für unsere Tour in Norwegen.
Die Schlittenhunde sind wirklich beeindruckend schon und stark

Nun wird uns kurz erklärt, nach welchen Kriterien die Hunde aufgesucht werden und wie wir auf dem Schlitten sitzen sollen. Doch schon bald versteht man sein eigenes Wort nicht mehr, denn die Hunde wollen endlich los und zerren an ihren Gurten.

Die Tour beginnt

Gesagt, getan – der Schlitten setzt sich in Bewegung. Wir fahren mit 10 Hunden und sitzen auf gemütlich auf dem alten Holzschlitten – fantastisch. Das Wetter spiel auch mit. Es gibt leichten Schneefall und dazu ist es fast windstill und nicht so kalt. Auf den ersten Metern sind die Hunde noch sehr wild, doch dann beruhigen sie sich langsam und finden ihren Rhythmus. Die Fahrt wird zu dem Erlebnis wie wir es uns gewünscht haben. Wir fahren durch ein kleines Wäldchen in einer Art Loipe die so breit ist wie der Schlitten. Es ist beeindruckend, wie kräftig diese kleinen Kerle sind. Selbst an Steigungen ziehen die Hunde den Schlitten fast mühelos.

Bild unserer Hundeschlitten-Tour durch die Femundsmarka.
Unendliche Weite und eine tolle Winterlandschaft – das ist der Osten von Norwegen.

Matthieu, unser Schlittenführer, lenkt das Gespann souverän und so genießen wir jede Minute unserer Fahrt. Die Zeit vergeht viel zu schnell, denn wir könnten noch ewig so fahren… Auf der Farm zurückgekehrt gibt es in einem ursprünglichen Blockhaus noch einen Kaffee zum Aufwärmen. Der kleine Ofen in der Hütte bollert, was das Zeug hält und spendet so eine wohltuende Wärme. Wir sitzen mit den Farmern und Hundeschlittenführern, um Zimtschnecken zum Kaffee zu genießen und noch etwas zu plauschen. Was für ein perfekter Tag, was für ein tolles Erlebnis.

Man hat auf dem Schlitten, umgeben von dieser Landschaft, das Gefühl in einer anderen Welt unterwegs zu sein und alles hinter sich zu lassen…

Bild aus dem Blockhaus auf der Husky-Farm.
Gemütliches Beisammensein im Anschluß an die Tour

Wir werden uns immer gern an dieses Abenteuer und ein traumhafte Tour erinnern. Tusen takk 🙂

Conny und Sirko mit dem Hundeschlitten im Fjell von Norwegen.
Kurze Pause mit dem Schlitten mitten im norwegischen Fjell

Empfohlene Literatur*

Nordwärts: Eine Frau mit 30 Huskys in der Wildnis

Auswandern, im Einklang mit der Natur leben, bei sich selbst ankommen – Silvia Furtwängler hat sich diesen Traum erfüllt. Auf den Spuren Ronald Amundsens reiste sie 2008 nach Norwegen, in die größte Hochebene Europas, und blieb, überwältigt von der unglaublichen Schönheit der Natur. Hier bereitete sie sich auch mit ihren Hunden auf eine außergewöhnliche Expedition vor…

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Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

2 Kommentare

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  • Super das euere Tour doch noch stattgefunden hat. Ich selber Träume auch schon seid längerem von Urlaub im tiefsten Schnee. Mal schauen wie sich die Corona Krisse noch entwickelt, aber geplant ist bei uns Urlaub in Norwegen für nächstes Jahr.

    • Hei Christian,

      vielen Dank für deinen netten Kommentar. Wir waren auch echt froh, auf diese Weise doch noch dieses einmalige Erlebnis genießen zu dürfen – könnten aber schon längst wieder erneut durch die Winterlandschaft gleiten…

      Liebe Grüße,
      Conny und Sirko

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