Schottland Routen

Kastenwagen-Rundreise an der Westküste von Schottland – Isle of Mull und Galloway (Teil 5/5)

Titelbild Schottland Isle of Mull Kastenwagen-Roadtrip

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Eilean Donan Castle – das Schloss vom Highlander an der schottischen Westküste

Nachdem wir die Isle of Skye über die Skye Bridge wieder verlassen haben, kaufen wir im Supermarkt von Kyle of Lochalsh erst einmal richtig ein und füllen so einige Vorräte auf. Tatsächlich muss man sagen, dass die Lebensmittel auf dem Festland etwas günstiger als auf den Inseln sind. Dermaßen ausgerüstet folgen wir der A 87 nur wenige Meilen bis nach Dornie an der Westküste Schottlands. Dort wollen wir uns das bekannte Schloss Eilean Donan Castle anschauen, welches viele Postkarten und Kataloge von Schottland ziert. Spätestens, seitdem es im Kino-Epos “Der Highlander” als Filmkulisse diente, ist es ein populäres Wahrzeichen des Landes. Das merken wir auch sofort, als wir uns dem offiziellen Parkplatz nähern.

Dieser ist bereits überfüllt und wir fahren daran vorbei, bevor wir wenden, um uns in der Nähe eine Parkmöglichkeit zu suchen. Tatsächlich finden wir dadurch einen viel besseren Parkplatz, der einen direkten Blick zum Schloss bietet, weniger frequentiert ist und noch dazu einen Trinkwasseranschluss für Camper hat. Ein Traum!

Eilean Donan Castle - das Schloss vom Highlander an der schottischen Westküste
Blick vom Parkplatz zum Schloss

Wir füllen unser Trinkwasser auf, trinken in der kleinen Bäckerei neben dem Parkplatz einen Kaffee und laufen zum Schloss. Dieses thront majestätisch und malerisch zugleich auf einer kleinen Insel im Fjord Loch Duich. Ein herrliches Fotomotiv, wenn nur das Licht besser wäre. Was sollen wir machen…? Im Souvenirladen sehen wir eine Ansichtskarte und haben die rettende Idee: Wir müssen Eilean Donan Castle am Abend fotografieren, wenn es angestrahlt wird.

Also vertreiben wir uns den Tag, fahren noch ein Stück die Passstraße in Richtung Arnisdale hinauf, da man von dem Parkplatz oberhalb von Ratagan diesen tollen Blick auf die Bergformation der “Sieben Schwestern” hat:

Die Sieben Schwestern in Schottland an der Westküste
Blick auf die “Sieben Schwestern”

Der Tag vergeht sehr schnell, es wird bald dunkel und die Tagesbesucher verlassen Dornie. Jetzt kommt unser großer Augenblick: Wir rollen auf den ausgestorbenen Parkplatz direkt am Schloss und schnappen uns die Fotoausrüstung. Einen Moment später müssen wir feststellen, dass mindestens noch zehn weitere Fotografen aus der ganzen Welt die gleiche Idee hatten… In jedem Fall reihen wir uns mit unserem Stativ in diese Schar ein und haben wenig später die gewünschten Bilder vom Eilean Donan Castle im Kasten. Zufrieden und müde suchen wir uns einen Stellplatz, den wir schon bald in der Nähe auf einem Wanderparkplatz finden.

Eilean Donan Castle am späten Abend

Auf der A 87 nach Glenfinnan – zum “Harry Potter” Zug

Nach dem Frühstück fahren wir etwas mehr als zwei Stunden die 88 Meilen bis nach Glennfinan. Wir kommen rechtzeitig in dem kleinen Ort an, der sich zweimal am Tag schubweise mit Touristen füllt. Sie möchten alle den berühmten Jacobite Stream Express sehen, der hier das imposante Glenfinnan Viadukt überquert. Seitdem dieser alte Dampfzug in den “Harry Potter” Filmen zu sehen war, ist dieser Ort eine wahre Pilgerstätte geworden. Der Jacobite Stream Express verbindet auf einer Strecke von 70 Kilometern eigentlich die Orte Fort William und Mallaig. Alle Informationen dazu, die Fahrzeiten, Preise und auch die Möglichkeit online zu buchen, findet ihr hier auf der Homepage von The Jacobite.

Wir haben Glück und finden am Ortsrand im Wald einen Parkplatz. Von dort aus laufen wir zehn Minuten bis zur Abzweigung in das Tal, wo der Zug die berühmte Brücke überquert. Weitere 15 Minuten später sind wir am Viadukt, laufen darunter hindurch und dann auf eine kleine Anhöhe, wo sich bereits viele andere Besucher versammelt haben.

Der “Harry Potter Zug” auf der Brücke

Aber wann kommt denn der Zug über die Brücke?

Der Jacobite Dampfzug fährt täglich bis zu zwei Mal zwischen Fort William und Mallaig hin und her. Die Zeiten variieren in den Jahren kaum und daher kann man sich an den Angaben aus 2018 durchaus orientieren:

  • 09. April bis 26.Oktober von Montag bis Freitag einmal gegen 10:55 Uhr und einmal gegen 15:00 Uhr (Samstag und Sonntag gelten die gleichen Zeiten, allerdings nur vom 2. Juni bis 30.September)
  • 14.Mai bis 14.September von Montag bis Freitag zusätzlich noch einmal gegen 15:10 und 18:30 Uhr (auch am Samstag und Sonntag, allerdings nur vom 16. Juni bis 2. September.)

In jedem Fall solltet ihr zumindest in der Hauptsaison eine gute Stunde vor diesen Zeiten in Glenfinnan sein, da es sonst mit Parkplätzen wirklich eng wird oder ihr sehr weit laufen müsstet. Gegen 15:00 Uhr kommt der Zug angebraust. Unweigerlich denkt man an die “Harry Potter” Geschichten und als die Pfeife des Zuges ertönt, herrscht Volksfeststimmung. Ein tolles Erlebnis. Anschließend geht es für uns zurück in Richtung Fort William.

Historisch und faszinierend

Kurz vor Fort William, in Caol, gibt es ein weiteres Fotomotiv. Dort ist am 08. Dezember 2011 in einem schweren Sturm ein alter Fisch-Trawler gestrandet. Das 1975 in Dienst gestellte Schiff “MV Dayspring” ist seitdem ein beliebtes Ziel für Fotografen. Wir parken direkt an der Hafenpromenade des Ortes und laufen am Strand entlang bis zum Wrack.

Wrack unweit von Fort William

Das Wetter als auch das Licht sind für Aufnahmen dieser Art optimal und so kehren wir schon nach kurzer Zeit zu unserem Kastenwagen zurück. Die Bilder des Tages sind im Kasten und wir diskutieren, ob wir heute noch zur Isle of Mull übersetzen sollten oder in der Nähe übernachten, um am nächsten Tag auf die Hebriden-Insel zu fahren.

Reisegäste

Von Fort William auf die Isle of Mull

Die Entscheidung fällt auf die zuletzt genannte Variante. Am Auto angekommen, werden unsere Pläne zunächst von zwei Highland-Rindern durchkreuzt. Was immer sie an einem deutschen Wohnmobil finden…? In jedem Fall vergehen einige Minuten, ehe wir zu dem Stellplatz fahren können, den wir uns ausgesucht haben. Im Wald, auf einem Parkplatz am Eas Chia-Aig Wasserfall, verbringen wir die Nacht, bevor es am nächsten Morgen zur Fähre weitergeht.

Zum Fähranleger in Lochaline

In Lochaline müssen wir nicht lange auf die Fähre warten, die uns nach Fishnish auf der Isle of Mull bringen soll. An Bord bezahlen wir die Überfahrt und bereits nach nicht einmal einer Viertelstunde stehen wir wieder auf einer Hebriden-Insel. Wir sind sehr gespannt, denn im Vorfeld haben sich viele Freunde darin übertroffen, festzustellen, welche schottische Insel die Schönere ist. Das motiviert uns, einen eigenen Eindruck zu gewinnen und so machen wir uns auf, die Insel auf einer Rundtour zu erkunden.

Fähre von Lochaline nach Fishnish

Fahren wir im oder gegen den Uhrzeiger-Sinn? Eine Münze klärt das und so biegen wir an der A 849 nach links ab. Unser erstes Ziel ist die Bucht von Lochbuie. Da das Schloss Duart Castle, welches auf unserem Weg nach Lochbuie liegt, derzeit grundlegend saniert wird, fahren wir direkt daran vorbei. Irgendwann zweigt die Straße nach Lochbuie von der Hauptstraße ab und etwas später fragen wir uns, ob wir noch richtig sind… Der schmale Weg ist in einem katastrophalen Zustand, den wir so noch nicht in Schottland erlebt haben. Im Nachhinein sind wir aber froh, dass wir weitergefahren sind. Die Landschaft wird immer ursprünglicher, vereinzelt stehen alte Herrenhäuser zwischen Rhododendron-Wäldern. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus.

Lochbuie – die zauberhafte Bucht auf der Isle of Mull

Auf dem Weg nach Lochbuie
Shop in Lochbuie

Am Ende der herausfordernden Wegstrecke öffnet sich eine unglaubliche Bucht mit einem langen Strand und vielen Sehenswürdigkeiten. In der Ferne kann man eine Schlossruine und einen Wasserfall ausmachen. Am Parkplatz lädt eine alte Kirche zum Besuch ein und im alten Postamt kann man einige Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Aber wo ist die Kasse? Eine Stahlkassette steht an der Tür. Dort soll man das Geld für seinen Einkauf auf Vertrauensbasis hineinwerfen. Wir sind einmal mehr begeistert und fasziniert von der schottischen Mentalität als auch der ganz besonderen Lebensart.

Die Umgebung lädt zu einige kurzen Wanderungen ein und so folgen wir dem Weg bis zu den Überresten vom Schloss Moy Castle. Der Weg führt direkt an der Küste entlang und nach einer Viertelstunde ist man an der Ruine. Das Wetter ist traumhaft, die Meeresluft betörend – einfach ein Tag zum Genießen.

Schlossruine in der Bucht von Lochbuie

Nach einem späten Mittagessen im Kastenwagen fahren wir den ominösen Weg zurück zur Hauptstraße, um unsere Insel-Rundfahrt fortzusetzen. Die Straße führt uns durch eine atemberaubende Landschaft, die allerdings sanfter als auf der großen Schwester Isle of Skye ist. Nach einigen Meilen biegen wir nach Fionnphort ab. Diese kleine Hafenstadt, von der aus die Schiffe auf die Klosterinsel Iona fahren, ist unser letztes Ziel an diesem Tag.

Kurz vor Fionnphort

Eine Überfahrt auf die Klosterinsel Iona haben wir nicht direkt geplant, lassen uns aber gern überraschen, ob es noch eine Möglichkeit gibt. Fionnphort ist ein kleiner idyllischer Ort, wie man ihn hier an der Westküste öfter findet. Einige Busse warten offensichtlich auf dem Parkplatz, dass die Tagesausflügler von der Insel zurückkommen. Einige Cafés und Pubs warten ebenfalls auf Gäste. Wir treiben deren Umsatz mit einem leckeren Softeis in die Höhe und schauen nach dem Fahrplan der Pendelfähre. Es gibt noch einige Touren zur Insel, allerdings geht die letzte Fähre kurz nach 18.00 Uhr zurück. Da lohnt sich eine Überfahrt für uns nicht mehr.

Blick zur Klosterruine auf Iona

Also fahren wir ein Stück zurück in Richtung der Straße B 8035, wo wir morgen unsere Insel-Umrundung fortsetzen wollen. Auf dem Weg dorthin müssen wir aber noch einen Stellplatz finden, bevor die Nacht hereinbricht. Auf einem kleinen Parkplatz neben dem Fischereihafen von Bunessan werden wir fündig. Der Mobilfunkempfang ist katastrophal und so haben wir zwangsläufig einen ruhigen Feierabend. Mit einem letzten Bild in der Abenddämmerung lassen wir den Abend ausklingen.

Abendstimmung auf Mull

Das Wetter am nächsten Morgen ist perfekt. Was haben wir für ein Glück. Schnell brechen wir auf, fahren bis zur Kreuzung der A 849 und der B 8035 und folgen dieser in westlicher Richtung. Die Straße ist recht wenig befahren und bietet immer wieder spektakuläre Aussichten über das Meer sowie die Küste. Hier ist wieder einmal der Weg das Ziel – eben ein echter Roadtrip. Regelmäßig “müssen” wir anhalten, um zu fotografieren oder eben nur innezuhalten.

Minigalerie “Rundfahrt an der Westküste der Isle of Mull”

Gegen Mittag sind wir bereits in Gruline und müssen dort erst einmal der Straße nach Salen folgen, um zu tanken. Letzten Endes können wir auch von dort aus die Insel-Umrundung fortsetzen. Unsere zurückgelegte Route sieht dann halt nur wie eine “8” aus.

Diesel statt Fastfood

In Salen müssen wir herzlich lachen: Schottland ist irgendwie auch, wenn man nicht bei McDonalds ist, aber dafür bei MacDonalds tankt.. 🙂 Mit einem Grinsen im Gesicht fahren wir weiter und umrunden jetzt den nördlichen Teil der Isle of Mull entgegen dem Uhrzeigersinn.

Damit ist die Inselhauptstadt Tobermory das nächste Ziel – nicht ohne vorher in der Bucht von Salen noch einmal kurz anzuhalten und die alten Wracks zu fotografieren:

Wracks in der Bucht von Salen

Tobermory – die Hauptstadt der Isle of Mull

Die bunten Häuser der Hafenmeile von Tobermory leuchten schon von Weitem. So ein schöner Ort. Wir sind begeistert. Allerdings ist es extrem schwer, im Hafen einen Parkplatz zu finden. Einige Straßen oberhalb ist hingegen alles leer und ihr solltet besser gleich dort schauen. Einige Treppen führen hinunter zum Hafen und führen direkt auf die Mole zu. Dort gibt es (wieder einmal) Fish and Chips. Der Rest ist schnell erzählt: Diese Mahlzeit ist der absolute Shooting-Star in unserem Fish and Chips Test-Ranking. Das schmeckt sooooooo unglaublich lecker und bekommt damit auf Anhieb den ersten Platz vor Ullapool und Portree…

Die bunte Hafenmeile von Tobermory

Die vielen kleinen Geschäfte und Boutiquen laden zum Stöbern ein. Natürlich sollte man auch der Destillerie direkt hier am Hafen einen Besuch abstatten. Das Flair dieses kleinen Ortes ist ganz toll und wir können uns kaum trennen. Fischer kommen mit ihrem Fang vom Meer zurück und verkaufen frische Krabben und Hummer direkt im Hafen. Die Einheimischen folgen ihrer täglichen Routine, die durch die Fahrzeiten der Fähren geprägt ist. Hier möchte man bleiben und die Zeit anhalten.

Minigalerie “Im Hafen von Tobermory”

Am Strand Calgary Beach

Sonne, Strand und Meer…

Unsere Insel-Tour geht weiter. Nach so viel Sightseeing und der deftigen Mahlzeit haben wir Lust, etwas in der Sonne zu chillen. Also steuern wir direkt den grandiosen Sandstrand Calgary Beach im Westen der Insel an. Dort nutzen bereits einige Einheimische das schöne Wetter und relaxen in der Sonne. Uns fällt allerdings einmal mehr auf, dass auf der Isle of Mull deutlich weniger Touristen unterwegs sind, als in den anderen Regionen. Egal – wir sind da. Pause!

Die Sonne steht schon deutlich tiefer, als wir wieder aufbrechen und bis zu den Eas Fors Wasserfällen weiterfahren. Dort hat sich das Wasser einen Weg durch die Berge gebahnt, um hier, von den Klippen, in das Meer zu stürzen. Die Szenerie ist beeindruckend – also klettern wir etwas in diesem Gebiet umher.

Eas Fors Wasserfälle auf Mull

Im warmen Licht der tief stehenden Sonne cruisen wir noch etwas weiter auf der Küstenstraße, bevor wir dort einen sensationellen Stellplatz finden. Mit dem Blick direkt über das Meer auf die untergehende Sonne lassen wir einen weiteren erlebnisreichen Tag gemütlich ausklingen. Was für eine tolle Insel, was für ein starker Roadtrip. Die Isle of Skye und die Isle of Mull lassen sich allerdings einfach nicht vergleichen. Beide sind auf ihre ganz eigene Art bildschön und einzigartig. Es wäre in etwa so, wie ein wunderschönes Cabrio mit einem tollen Coupe zu vergleichen… Mit diesen Gedanken genießen wir den letzten Abend auf Mull.

Unbezahlbare Momente…

Am nächsten Morgen fahren wir schweren Herzens zum Fährhafen nach Craignure, um von dort nach Oban überzusetzen. Bei ruhiger See lässt sich die Überfahrt herrlich an Deck der recht großen Fähre genießen. Die Fahrt führt vorbei am Leuchtturm Eilean Musdile Lighthouse, den man schon bald auf der Backbord-Seite des Schiffes erkennen kann. (Tipp: Kamera bereithalten)

Eilean Musdile Lighthouse
Fähre nach Oban

Dann kommt auch schon die Silhouette von Oban in Sicht. Die prosperierende Stadt profitiert von der zentralen Lage und dem Fährhafen, von dem aus die Schiffe auf viele Hebriden-Inseln hinaus fahren. In Oban verlassen alle zügig das Schiff und wir wollen auch gleich weiterfahren. Inzwischen rückt der Tag unserer Rückreise mit der Fähre von Hull nach Rotterdam näher. Daher wollen die restlichen Etappen gut überlegt sein, um noch etwas vom Land zu sehen, aber dennoch langsam in Richtung Süden zu fahren.

Einen kleinen Umweg leisten wir uns aber noch: Über die A 816 geht es nach Lochgilphead und von dort aus auf der Küstenstraße nach Inveraray. Diesen Küstenort mit dem dazugehörigen Schloss möchten wir gern noch sehen, bevor uns die weitere Wegstrecke am Loch Lomond vorbei weiter nach Glasgow führt. Inveraray Castle ist ein Prunkschloss des Campbell Clans und wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet. Nach einer kurzen Pause im Hafen des Ortes als auch am Schloss reisen wir weiter.

Inveraray Castle

Südlich von Glasgow

Das Wetter wird immer schlechter, die Sicht miserabel und bald regnet es auch wie aus Eimern. Damit fällt der geplante Halt am Loch Lomond aus. Wir entscheiden uns, nach den letzten entspannten Tagen, das schlechte Wetter zu nutzen und viele Meilen in südlicher Richtung zu fahren. An Glasgow vorbei geht es anschließend aber noch einmal ein Stück am Meer entlang. Schottland soll hier noch einmal ganz anders sein und wir möchten zumindest noch einige Orte hier im Südwesten sehen. Unser erster Halt: Das Schloss Culzean Castle. Es liegt erhaben oberhalb des Meeres und wirkt fast etwas furchteinflössend.

Culzean Castle bei Ayr

Leider sind wir etwas zu spät dran und das Schloss ebenso wie die kleinen Hofläden und Cafés auf dem weitläufigen Gelände soeben am Schließen. Ein guter Grund noch einmal bei besserem Wetter hierher zurückzukommen. Für heute geht es  erst einmal weiter. Am Leuchtturm Mull of Galloway wollen wir die Nacht verbringen. Bis dahin ist es noch etwas mehr als eine Stunde Fahrzeit. Die Straße führt in großen Teilen wieder direkt an der Küste entlang. Diese ist hier nicht ganz so rau und bergig, wie im Norden. Kleine Fischerdörfer, Buchten und Strände säumen die Straße. In Port Logan halten wir noch einmal an, da uns die Bucht und der Strand extrem gut gefallen.

Der Strand von Port Logan

Zwanzig Minuten später kochen wir auf dem Parkplatz am Leuchtturm bereits leckere Nudeln mit Lachs. Die Lage auf den Klippen ist unvergleichlich und mit Einbruch der Dunkelheit brechen wir noch einmal zu einer Fotosession auf. Der Leuchtturm hat noch ein herkömmliches, mechanisches Leuchtfeuer, was inzwischen – in der Zeit moderner LED-Technik – leider sehr selten geworden ist. Die besondere Romantik des sich unaufhörlich drehenden Lichtstrahls geht damit leider immer mehr verloren. Umso mehr genießen wir diesen Abend unterhalb des Leuchtfeuers, welches hier, an der rauen Westküste seit 1830 den Seeleuten den Weg weist.

Leuchtturm Mull of Galloway

Nach einer Nacht, in der wir durch unser Dachfenster den immer wiederkehrenden und einschläfernden Lichtstrahl vom Leuchtturm sehen konnten, erwachen wir im schönen Wetter. Fantastisch! Nach einer Tasse Kaffee in dem Ausflugslokal am Mull of Galloway fahren wir heute ganz entspannt immer an der Küste entlang bis nach Dumfries, um dort noch einmal letztmalig zu übernachten.

Dort schauen wir uns – quasi zum Abschied – letztmalig eines der schönen schottischen Schlösser an. Caerlaverock Castle ist durch eine besondere Architektur geprägt und unbedingt sehenswert. Es ist das einzige dreieckige Wasserschloss in Schottland und wurde bereits 1270 errichtet. Man hat hier wieder einmal irgendwie das Gefühl, inmitten einer Filmkulisse zu stehen.

Das Wasserschloss bei Dumfries

Nach unserer letzten Nacht auf schottischem Boden, die wir auf dem hervorragenden kommunalen Stellplatz von Dummfries, hier draußen, inmitten der Natur verbringen, geht es für uns am nächsten Tag zurück zum Fährhafen nach Hull. Von dort aus werden wir mit der P & O Ferries Reederei Fähre nach Rotterdam übersetzen, wo damit nach knapp fünf Wochen dieser unvergessliche Roadtrip enden wird – mit einer ganz klaren Erkenntnis: Wir kommen so schnell als möglich zurück und wollen dann noch mehr von der Schönheit dieses Landes sehen, noch mehr von den freundlichen Schotten kennenlernen, viel auf den einladenden Trails wandern, endlich mal Whisky in einer Destillerie verkosten, und, und, und…

Goodbye Scotland 🙂

Auf unserer Landkarte könnt ihr sehen, welche Route wir in diesem Beitrag zurückgelegt haben:

Westküste von Schottland
Schottland – wir kommen in jedem Fall wieder…

Literaturtipps für deine Reise nach Schottland

MARCO POLO – Schottland
Der Schottland Reisebegleiter
DuMont Reiseführer Schottland
Lonley Planet Schottland

Kartenmaterial für die perfekte Reise

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Conny & Sirko

... schreiben sich hier ihr ewig währendes Fernweh nach dem Norden Europas von der Seele - wenn sie nicht gerade mit ihrem Wohnmobil durch die atemberaubenden Landschaften Nordeuropas reisen, um ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit euch in ihrem Nordlandblog zu teilen. Besucht uns gern im Bereich "ÜBER UNS" :)

12 Kommentare

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  • Danke für eure wundervollen und reiseanimierenden Berichte zu eurer Schottlandtour.
    Wir haben seit neuestem einen Kastenwagen mit allerdings 3.12 m Höhe.
    Meine Frage: Wäre das ein Hindernis in Schottland und auf den Inseln wegen niedriger Brücken oder Fähren?
    Freue mich auf Eure Antwort, liebe Grüße aus Köln, Wolfgang

  • Hallo – das ist mit Abstand einer der schönsten Reiseberichte über Schottland, den ich je gelesen habe. Denn auch wir bereiten uns seit zwei Jahren auf unseren Schottland Trip vor. Leider hatte uns Corona einen Strich durch die Planung gemacht. Fähre war schon gebucht usw. Aber wir werden es erneut versuchen und vielleicht klappt es ja im Jahre 2023. Zu Euren Fotos kann man Euch nur beglückwünschen, aber die gehören fast “verboten”. Sie steigern die Vorfreude und die Lust auf Schottland ins Unermessliche.
    Vielen Dank
    Dieter

    • Hallo Dieter,

      was für ein toller Kommentar, für den wir uns leider ganz offensichtlich (viel) zu spät bedanken. Es gab um den Jahreswechsel einfach zu viele, auch unvorhergesehene und teils unangenehme Dinge auszuhalten oder eben zu erledigen. Sorry…!! Umso mehr haben wir uns über deine lieben Zeilen gefreut 🙂

      Die makabre Ironie will es, dass wir ebenfalls vor zwei Jahren erneut in Schottland gewesen wären. Nach der ersten Tour waren und sind wir so in dieses wunderschöne Land mit der reichen Geschichte und den unglaublich netten Menschen verliebt, dass wir uns 2020 dafür mehr Zeit nehmen wollten. Alles war geplant und die Fähre bereits gebucht – dann kam eben Corona. Nun “lauern” wir ebenfalls auf die nächste Gelegenheit und hoffen, dass wir bald dorthin aufbrechen können. Vielleicht fahren wir uns dann ja sogar über den Weg….? Wie auch immer: Wir drücken euch die Daumen, dass ihr eure Pläne bald in Erlebnisse verwandeln und durch dieses faszinierende Land reisen könnt!

      Allzeit gute Fahrt und bis demnächst einmal liebe Grüße,

      Conny und Sirko

  • Hallo ihr beiden
    habe soeben eure Erfahrungen der Schottlandreise interessiert gelesen.
    Wir überlegen dieses Jahr auch dorthin zu reisen. Klar die Straßen sind evtl. noch enger wie Südengland, Wales und Irland die wir bereits bereisten.
    Unser Womo Phönix ist, naja, etwas größer 9×2,5×3,55 m. Trotzdem schaffbar?
    Eure Bilder und Beschreibungen machen einfach noch mehr Spaß auf das was es dort zu erleben gibt.
    Wir gehen davon aus dass unsere Reise erst Ende August starten kann, wir also im September in Schottland wären, sicherlich Nebensaison
    Liebe Grüße bis bald Martin

    • Hallo Martin,

      wir haben heute – leider erst nach langer Zeit – mal wieder unsere Kommentare durchsucht und geschaut, ob wir irgendwann oder irgendwo mal eine Antwort vergessen haben. Und, siehe da – es gibt unter anderem noch deine Anfrage, von der wir nicht sicher sind, inwieweit sich dein Thema bereits erledigt hat… Das tut uns leid und wir hoffen da auf dein Verständnis…??

      Aber nun zum Thema: Aus unserer Sicht ist die Tour mit deinem Wohnmobil gut machbar. Letzten Endes erreichen auch LKWs die abgelegenen Höfe und Häuser am Ende der Single Track Roads. Das Problem sind vielmehr die Leute, die oft mit ihrem Mietwagen, auf den Straßen nicht klar kommen – und da ist es dann egal, ob du ein großes oder kleineres Wohnmobil hast. Wir haben extreme Stellen mit schottischen LKWs im Gegenverkehr und viel Verständnis füreinander gemeistert. Im Gegenzug sind wir aber auch im Umfeld einiger Highlights fast verzweifelt, wenn die Touristen aus aller Welt nicht mal wussten, wie man die Ausweichplätze nutzt…. Also – einfach die Route planen, fahren und genießen 🙂

      Wir wünschen euch eine schöne Reise und senden herzliche Grüße,

      Conny und Sirko

  • Hallo zusammen..wie lange wart ihr unterwegs in Schottland? sehr tolle Bilder!! und wunderbar beschrieben. Will nächsten Frühling für 4 Wochen mit Wohnmobil durch Schottland, da kommt mir der eine oder andere Tip von Euch sicher zu gute..danke schön :-)….herzliche Grüsse Jeannette

    • Hei Jeannette,

      vielen Dank für deine lieben Zeilen und das schöne Feedback zu unserem Bericht aus Schottland. Wir planen übrigens bereits in diesem Jahr eine Fortsetzung, da uns das Land als auch die Leute dermaßen beeindruckt haben… 🙂
      Wir waren auf dem beschriebenen Trip ebenfalls gute 4 Wochen in Schottland unterwegs und würden die Route in dieser Form jederzeit auch wieder so fahren. Allerdings sollte man inzwischen auch in Schottland schauen, dass man einige Hotspots, wie die Isle of Skye, in der Nebensaison besucht, da im Juli und August inzwischen sehr viele Menschen dort unterwegs sind. Daher bist du im Frühjahr sicherlich und hoffentlich perfekt unterwegs 🙂

      Wir wünschen dir weiterhin eine gute Planung und viel Vorfreude. Vielleicht magst du ja bei uns noch einmal reinschauen, wenn wir dann im Herbst unsere neuen, weiteren Erlebnisse aus Schottland veröffentlichen.

      Liebe Grüße,
      Conny und Sirko

  • Hallo Conny & Sirko,
    vielen Dank für den spannend beschriebenen Blog über eure Schottlandreise und die super schönen Fotos. Wir waren 2018 in Schottland und haben in weiten Teilen eine ähnliche Strecke zurückgelegt. Leider war insbesondere auf Skye das Wetter so schlecht das wir dort nicht mehr viel fotografiert haben. Fühle mich inspiriert es nochmal zu versuchen 🙂 Danke auch für die vielen tollen Tipps.

    • Hallo Hans,

      vielen Dank für dein nettes Feedback und den tollen Kommentar zu unserem Beitrag. In der Tat ist das mit dem Wetter auf Skye wie im Lotto. Auch wenn wir es offensichtlich etwas besser getroffen haben, planen wir ebenfalls noch eine weitere Tour. Dabei möchten wir noch einmal gern Skye zu einer anderen Jahreszeit und die anderen Hebriden-Inseln besuchen. Wir werden hier in jedem Fall darüber berichten… 🙂

      Nochmals besten Dank, jederzeit schöne Reisen und allzeit gute Fahrt.

      Liebe Grüße,
      Conny und Sirko

  • Hallo Conny und Sirko
    Ein grosses Kompliment für eure Reisebericht. Wir haben insgesamt schon 9 Wochen in Schottland verbracht. Wir sind bisher im PKW unterwegs gewesen und haben in B&B’s logiert. Gemacht haben wir vorallem lange und einsame Bergtouren. Nun gehen wir im Sept./Okt. 19 zum ersten Mal mit einem Kastenwagen (Globe Traveller XS) für 4 Wochen nach Schottland. Im Vordergrund stehen natürlich wieder Bergwanderungen beim Loch Maree, im Glen Affric und auf der Isle of Skye.
    Eure Bericht geben uns viele wertvolle Tipps, wir können ja nicht jeden Tag einen Gipfel besteigen. Insbesondere waren wir noch nie auf der Isle of Mull. Sie werden wir auf jeden Fall besuchen. Vielleicht haben wir dort Glück und können Otter und Seeadler beobachten.
    Vielen herzlichen Dank für die vielen guten Tipps

  • Schöner Reiseabschluss, macht Laune eure Route selber zu erkunden. Leider fehlt mir etwas Zeit, daher werde ich wohl einiges wegstreichen müssen.
    Danke für die ganzen Tipps.

    • Hei Marco,
      vielen Dank für das Feedback. Wir freuen uns, dass wir dir einige Inspirationen geben konnten. Und sollte die Zeit nicht reichen, ist das doch der beste Grund noch einmal wiederzukommen, oder….? Wir wünschen dir eine schöne Reise und wenn du noch spezielle Fragen haben solltest, dann melde dich jederzeit gern. Liebe Grüße, Conny und Sirko

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